Was zum Henker ist eine Orientierungs Rallye?

 

Ganz einfach: Die Orientierungs Rallye, Orientierungsfahrt oder kurz ORI genannt ist DIE klassische Form einer „echten“ Rallye. So wurde bis zu ihrer Entschärfung auch die Rallye Monte Carlo durchgeführt…Hier ist der Weg das Ziel! Sprich man bekommt ein „Lückenhafte“ karte und muss sich den kürzersten Weg selbst suchen. Hört sich einfach an, ist es aber nicht! Gefahren wird auch hier im Bereich der STVO also im öffentlichen Verkehrsraum. Somit ist es keine Vollgasveranstaltung. Es gibt eine errechnete Durchschnittsgeschwindigkeit von 25-40Km/h. Was allerdings ist das z.T. durchaus nicht zu schaffen! Normale Veranstaltungen gehen von 75-100Km. Einige Ausnahmen durchaus auch 500 und mehr. Das Problem ist einfach das man den Weg nicht kennt bzw das der kürzerste Weg durchaus 3 mal im Kreis sein kann. Die Strecke wird unterschiedlich Dargestellt. Es gibt Strich Punkte (Strecke immer abwechselnd mit einmal Strich, einmal Punkt abfahren und immer vom Strich zum Punkt den kürzersten Weg finden) , Chinesen (mit vorgegebener Strecke), Fischgräten (zusammenhängende Chinesen) oder durchaus auch eine Strecke auf einer durchsichtigen Folie die man dann selbst passend auflegen muss und abfährt. Dabei darf man eine Strasse immer nur in eine Richtung befahren. Ebenso sind Kartenmanipulationen möglich. Sprich die Karte zeigt eine 180 Grad Kurve, in der Wirklichkeit ist es aber eine 180Grad Kurve in der ein Parkplatz ist. Also Parkplatz fahren oder die Strasse fahren? Überwacht wird die Route mit sog. „Stillen Kontrollen“ oder SK´s genannt. Das sind nix anderes als Zahlen neben der Strecke die man in seine Bordkarte (eben der Kontrollabschnitt) einträgt. Oder auch durch Stempelkontrollen wo man sich einen Stempel in seine Bordkarte holt.

 

DK Kontrolle, links durchs Bild huscht ein anderer Teilnehmer auf dem Feldweg den es zu erkennen galt:

 

 

Die Kunst darin besteht nicht etwa das ganze so schnell wie möglich sondern so Fehlerfrei wie möglich zu fahren. Biegt man mal falsch ab oder fährt man eine Strecke falsch dann fehlt einem ggf eine SK und es hagelt Strafpunkte. Auch gibt es eine Sollzeit. Diese kann in „Vorzeit“ (also schneller) abgefahren werden. Braucht man länger gibt es eine sog. „Karenz Zeit“. Praktisch eine Überziehungszeit. Diese wird aber mit Minütigen Strafpunkten versehen. Braucht man länger als die Karenz Zeit fliegt man aus der Wertung. Kleinere Ori Aufgaben können auch Teil einer Oldtimer Rallye oder eines Youngtimerfahrt sein. Meistens dann aber wirklich leichte Sachen.

 

Meistens gibt es 2 Klassen. Profis und Beginner. Ab und an auch eine „Fun Klasse“. Unterm Strich eine moderne Schnitzeljagd.

 

Was braucht man dazu?

„Fast nix“ ;-) Kartenmaterial wird in der Regel gestellt vom Veranstalter. Stifte, Lupen und eine ausreichende Beleuchtung innen wie aussen im/am Fahrzeug sind in Herbst/Winter Monaten Pflicht. Lizensen braucht man keine. Ebenso spielt das Auto keinerlei Rolle. Es gibt öfters Young und Oldtimerklassen, aber mit jedem Fahrzeug kann man die Ori´s auch fahren. Leistung spielt auch keine Rolle. Vom RS6 bis zum 55PS Golf….Leistung spielt keine Rolle.

 

Öftmals vertut man sich aber auch TOTAL an der Zeit. Durchschnittswerte von 25Km/h sind erstmal Lächerlich. Wen man aber mal 20min steht weil man die Strecke nicht versteht, das ganze vielleicht erstmal 15min falsch rum gefahren ist und seinen Fehler dann noch merkt…Dann wird die Luft ganz schön eng und man muss schon einen „Sportlichen Bleifuss“ an den Tag legen. Unter Zeitdruck habe ich in der Schweiz auch schonmal einen deutschen Rallyemeister aus den 80er Jahren spektakulär quer in einer Wiese die neben einer Kurve war überholt….

 

Nett ist auch hier ein Tripmaster. Damit kann man im Zweifelfall wirklich den Weg auch abfahren wen Rausmessen in der Karte zu nichts führt. Kostet aber auch hier wieder Zeit.

 

Start bei der "Bürstenbinder Orientierungsfahrt" des MSC Ramberg:

 

Mehr Infos gibts auch auf ORIE.DE!